Sibylle Burrer und Martin Stankewitz haben Ende 2024 ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das sich künstlerisch mit der historischen Kulturlandschaft Maulbronn auseinandersetzt.
Anlass dafür war nicht zuletzt die seit 2019 andauernde Debatte über die Entwicklung der Maulbronner Kulturlandschaft im UNESCO-Welterbe. Geplante Vorhaben wie zwei Abfalldeponien und eine Umgehungsstraße in der Pufferzone des Welterbes werfen Fragen zum Umgang mit diesem einzigartigen Landschaftsraum auf.
Die Galerie von Sibylle Burrer befindet sich in einem stillgelegten Steinbruch in der Stuttgarter Straße 88 in 75433 Maulbronn. Direkt gegenüber liegt der große im Gewann Beckenloch, der künftig als Abfalldeponie genutzt werden soll.
Die unmittelbare Nachbarschaft von Kunst und geplanter Deponienutzung macht die vielschichtigen Veränderungen und Spannungen in der Maulbronner Kulturlandschaft sichtbar. In diesem Spannungsraum befindet sich der Ausgangspunkt für das künstlerische Projekt, das sich mit der Kulturlandschaft als Lebens- und Erlebnisraum sowie als künstlerische Ressource befasst. Es ist bewusst als „Work in Progress“ konzipiert – thematisch offen, dynamisch und im ständigen Wandel. Besuchern der Galerieveranstaltungen soll die Möglichkeit gegeben werden, den künstlerischen Prozess zu beobachten, sich einzubringen oder eigene Landschaftsforschungen starten.
Im Archiv-KKM werden die Entwicklungen der Kulturlandschaft dokumentiert und die künstlerischen Aktivitäten begleitet. Gleichzeitig ist das Archiv selbst Teil der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft. Die Arbeit am und mit dem Archiv setzt kreative Impulse für das künstlerische Schaffen – Sammeln und Archivieren werden so zu einem integralen Bestandteil der Kunst.